Geschichte

Der Naturwissenschaftliche Verein wurde im Jahre 1837 gegründet und gehört damit zu den ältesten wissenschaftlichen Vereinigungen in Deutschland.

Fünf Jahre nach seiner Gründung hat er das erste naturhistorische Museum in Hamburg aufgebaut, das heute in Form der diversen naturwissenschaftlichen Sammlungen und Schausammlungen der Universität Hamburg weiterlebt. Das Museum wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und befand sich in der Nähe des Hauptbahnhofes an der Stelle, wo heute das Elektronik-Kaufhaus Saturn steht.

Inzwischen will die Universität Hamburg ein neues naturhistorisches Museum bauen. Als einen ersten Schritt wurde unter dem Präsidenten Dieter Lenzen im Mai 2014 die Gründung eines Museums der Natur – beschlossen, in dem die bestehenden naturkundlichen Sammlungen der Universität Hamburg unter einem, wenngleich vorläufig noch virtuellen, Dach zusammengeführt werden. Zur Wiedererrichtung eines neuen Museums ist es in Hamburg indes noch ein langer Weg.

Eine spannende Darstellung der Geschichte des Naturhistorischen Museums in Hamburg lesen Sie im Band 46/2018 der Abhandlungen unseres Vereins: Susanne Köstering: Ein Museum für Weltnatur.

Wegen seiner Verdienste um die frühzeitige Begründung naturwissenschaftlicher Forschung in Hamburg und in Anerkennung seiner fortgesetzten Öffentlichkeitsarbeit werden dem Verein die Nutzung staatlicher, vor allem universitärer Räumlichkeiten (Hörsäle, Geschäftszimmer) sowie Druckkostenzuschüsse seitens der Stadt Hamburg gewährt.

Die Vereinsgeschichte ist in den „Verhandlungen“ Bd. (NF) 30/1988 ausführlich dargestellt: Weidner & Kraus, 1988: Aus der Geschichte des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg

 

 

Ziele und Möglichkeiten

Der Naturwissenschaftliche Verein bietet Ihnen ein breites Betätigungsfeld. Besuchen Sie die interessanten Veranstaltungen des Vereins zunächst als Gast und entscheiden Sie einfach später, ob Sie Mitglied werden wollen. Mehr zur Mitgliedschaft

  • Bilden Sie sich als interessierter Laie auf den Gebieten der Biologie und Geowissenschaften weiter und informieren Sie sich über die neuesten Entwicklungen dieser wissenschaftlichen Fächer
  • Gewinnen Sie als Naturwissenschaftler näheren Einblick in die Nachbardisziplinen Ihres eigenen Fachgebietes
  • Erleben und erlernen Sie die praktische Arbeit an biologischen und geologischen Objekten in den gut ausgestatteten Labors unserer Arbeitsgruppen
  • Unterstützen Sie den Natur- und Umweltschutz und lernen Sie die Schönheit der Natur Hamburgs und seiner Umgebung auf Exkursionen kennen
  • Erhalten und fördern Sie die naturwissenschaftlichen Museen und Sammlungen Hamburgs und unterstützen Sie die Einrichtung eines öffentlichen Naturkundemuseums in Hamburg (Museum der Natur)
  • Geben Sie als Fachwissenschaftler Ihr Wissen an andere weiter
  • Unterstützen Sie das Hamburger Bibliothekswesen auf den Gebieten der Biologie und Geowissenschaften

Satzung, Vorstand und Beirat

Die Tätigkeiten des Vereins regelt die Vereinssatzung. Satzungsgemäß wählen die Mitglieder auf einer Mitgliederversammlung alle zwei Jahre einen neuen Vorstand. Dieser setzt sich folgendermaßen zusammen:

Prof. Dr. Harald Schliemann

Studium der Biologie mit dem Hauptfach Zoologie und den Nebenfächern Botanik und Fischereibiologie sowie der vorklinischen Medizin. Beides an der Universität Hamburg. Diplomexamen und ärztliche Vorprüfung 1963, Promotion 1965, Habilitation 1971.

Positionen: Leiter der Säugetierabteilung des Hamburger Zoologischen Museums ab 1966, Gastdozent an der Universtity of Nairobi 1968/1969, Geschäftsführender Direktor des Zoologischen Instituts und Zoologischen Museums 1976/1977 und 1988 bis 1991. Leitung des Zoologischen Museums 1990 bis 2001. Pensionierung 2001.

Wissenschaftliche Interessen: Biologie der Säugetiere, insbesondere funktionelle Anatomie/Histologie von Hautanhangsorganen der Chiroptera und Carnivora, Ontogenese des Säugerschädels, Systematik, Evolutionsbiologie. Hierzu zahlreiche Publikationen, Vorlesungen, Praktika, Anleitung von Examenskandidaten und Doktoranden.

www.harald-schliemann.de

 

 

Dipl.-Geol. Helge Kreutz

Studium der Montan- und Ingenieurgeologie an der TU Clausthal mit Abschluss als Diplom-Geologe 1982.

Umstieg auf die Erdölgeologie nach kurzer Tätigkeit in der Uran- und Goldsuche.

Von 1985 bis 2016 internationale Tätigkeit als Erdölgeologe, Erdölingenieur, Wissensmanager und Manager für Geschäftsverbesserung. Zuletzt geologischer Berater in Kuwait.

Heutige Interessen: Lokale Geologie in Norddeutschland und England, geologische Feldarbeit und Exkursionen, Geschichte der Geologie, Kommunikation geologischer Themen in der Öffentlichkeit, Geoethik.

 

Stefan von Boguslawski

Stefan von Boguslawski (Jahrgang 1962) ist Mitglied im Naturwissenschaftlichen Verein seit 1990. Er vertritt die Höhlengruppe Nord (HGN), der er seit 1983 angehört, in unserem Verein und ist seit 2008 Vorsitzender der HGN e.V..

Er gehört damit seit langem zum Beirat des Vereins, und ist den Mitgliedern durch ausführliche Berichte über die Arbeit der Höhlengruppe in Natur und Wissen bekannt.

In der HGN sorgt er für die Dokumentation aller Vereinsaktivitäten und bei der praktischen Arbeit in den Höhlen ist er mit seinem Spezialgebiet der Theodolithvermessung der Höhlensysteme tätig.

Er ist in einer bekannten Hamburger Firma für Medizintechnik beschäftigt und dort im Qualitätsmanagement u.a. mit Produkt-Lebensdauertests befasst. Zu letzteren gehört die Programmierung und der Einsatz von Industrierobotern. Von Haus aus ist Herr von Boguslawski gelernter Feinmechaniker und Industriemeister der Fachrichtung Metall.

Schmidt_Andreas

Prof. Dr. Andreas Schmidt-Rhaesa

Andreas Schmidt-Rhaesa studierte Biologie an den Universitäten Gießen und Göttingen, ging dann für ein Jahr in die USA und danach als Assistent an die Universität Bielefeld. Seit 2007 ist er Kurator für „Niedere Tiere 1“ am Zoologischen Museum der Universität Hamburg. 1996 promovierte er in Göttingen, in Bielefeld habiliterte er 2002 in Zoologie. Er interessiert sich für die Morphologie und Systematik verschiedener Gruppen von wirbellosen Tieren, insbesondere der Saitenwürmer, Bauchhärlinge und Priapswürmer. Neben der Herausgabe von Zeitschriften des Naturwissenschaftlichen Vereins gibt er eine Fachzeitschrift heraus und ist leitender Herausgeber der Serie „Handbuch der Zoologie“.

Prof. Dr. Matthias Glaubrecht

Der Evolutionsbiologe, Biosystematiker und Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Jahrgang 1962, ist promovierter Zoologe, Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg und am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) in Hamburg für den Wiederaufbau des Naturkundemuseums als „Evolutioneum“ verantwortlich.

Er war seit 2014 Gründungsdirektor des Centrums für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg, aus dem 2021 das LIB unter seiner maßgeblichen Mitwirkung durch Zusammenführung mit dem Bonner Zoologischen Forschungsmuseum A. Koenig (ZFMK) hervorgegangen ist. 

Zuvor war Glaubrecht seit 1997 Kurator am Berliner Museum für Naturkunde, und dort zudem von 2005 bis 2009 Leiter der Abteilung Forschung sowie seit 2004 verantwortlich für Konzeption und Umsetzung der vielbesuchten Dauerausstellung „Evolution in Aktion“ (ab 2007) und der Sonderausstellung „Darwins Reise zur Erkenntnis“ (2009-2010). 

Glaubrecht hat mehr als 250 wissenschaftliche Artikel in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht und war von 2008 bis 2015 Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Als Wissenschaftshistoriker und -publizist hat er mehrere, mit Preisen ausgezeichnete Sachbücher zum Thema Evolution und biologische Vielfalt veröffentlicht, zuletzt den Spiegel-Bestseller „Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten“ (Bertelsmann, Dez. 2019; Pantheon Mai 2021), der auch auf der Shortlist zum NDR Kultur Sachbuchpreis stand und mit dem Salus-Medienpreis 2020 ausgezeichnet wurde. Zudem schreibt Glaubrecht regelmäßig für überregionale Tages- und Wochenzeitungen sowie Magazine, und er war wissenschaftlicher Berater bei Filmen zur Naturkunde. Zu seinen populären Büchern gehören auch Biografien über Charles Darwin und Alfred Russel Wallace. 

Zuletzt erschien von ihm „Die Rache des Pangolin. Von wild gewordenen Pandemien und dem Schutz der Artenvielfalt“ (Ullstein, Nov. 2022) sowie jüngst eine Biographie zum Naturforscher „Adelbert von Chamisso. Auf der Suche nach der Nordostpassage“ (Galiani, Mai 2023). Dieser liegt auch die Herausgabe von Chamissos Original-Reisetagebüchern von dessen Weltreise 1815–1818 zugrunde (Vandenhoeck & Ruprecht, April 2023). 

Prof. Dr. Horst Wilkens

Prof. Dr. Horst Wilkens studierte Biologie und Chemie an der Universität Hamburg. Nach seiner Promotion bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. C. Kosswig war er als Leiter der Ichthyologischen Sammlung am Zoologischen Museum Hamburg tätig. Er befasste sich wissenschaftlich mit der Genetik der Evolution mexikanischer Höhlenfische. Die vielen Resultate dieser langjährigen Arbeit stellte er in Co-Autorenschaft mit Dr. Ulrike Strecker zusammenfassend in dem Buch „Evolution in The Dark“ dar. Ein weiteres Schwerpunktthema seiner Forschung ist die Biologie und der Naturschutz in der Elbtalaue. In diesem Zusammenhang leitete er eine Vielzahl von Kursen und studentischen Feldexkursionen in der Auenstation der Universität Hamburg am Höhbeck (Niedersachsen) und betreute zahlreiche Examensarbeiten über die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Ökologie des Naturraumes Mittlere Elbe. Im Jahre 1973 begann er zusammen mit dem Naturschutzbund Hamburg das Projekt „Naturschutz in der Elbtalaue“ am Höhbeck und in der nahen Alandniederung, dessen Grundlage Ankauf, Pflege und auch die Renaturierung schutzwürdiger Lebensräume war. Zusammen mit Dr. Frank Neuschulz erarbeitete er ein Grundkonzept für einen Nationalpark Elbtalaue. Dieser wurde zunächst für die niedersächsische Elbtalaue eingerichtet, scheiterte aber gerichtlich aus formalen Gründen. Teile des Schutzkonzeptes finden sich jedoch im „Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue“ wieder. Im Zusammenhang mit der Erforschung der blinden Höhlenfauna eines Lavatunnels auf Lanzarote verfassten Dr. Ulrike Strecker und er eine Reihe mit eigenen Fotos von Tieren, Pflanzen und Landschaften reich bebilderter Naturreiseführer für Lanzarote, Fuerteventura und Teneriffa.

 

Prof. Dr. Carsten T. Niemitz

Studium der Biologie, Humanmedizin und Mathematik an den Universitäten Gießen, Freiburg, Göttingen und Berlin. Diplom 1970, MPI für Hirnforschung 1968-71, Forschungsaufenthalt in Borneo 1971-73, Promotion 1974, Venia legendi für Anatomie 1975, Physikum 1975, 1. Staatsexamen in Humanmedizin 1978, Habilitation 1981.

Positionen: Mitarbeiter am Anatomischen Institut der Univ. Göttingen 1975-78, Professur und Leitung des Fachs Humanbiologie und Anthropologie an der FU Berlin 1978 bis zur Pensionierung 2010, Geschäftsführender Direktor der Wissenschaftlichen Einrichtung I am FB Biologie 1980-82, Gastprofessur an der Universität Potsdam im Fach ‚Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie‘ 1992-93. Ruf auf eine Professur in Fach ‚Allgemeine Zoologie‘ (Schwerpunkte Morphologie und Systematik) an die Universität Essen 1993. Stellvertretender und 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Anthropologie (1992-96) und der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (2008-2010). 

Interessensschwerpunkte: Verhaltensbiologie und Evolution der Primaten einschließlich des Menschen, insbesondere Gehirn (Sprach- und Schrifterwerb) und Bewegungsapparat (aufrechte Haltung und Bipedie). Umweltschutz und Zukunftsperspektiven des Menschen.

 Emailkontakt als Schriftführer: Carsten.Niemitz@gmx.de

 

 

 

 

Satzung Download hier

 

 

Vorsitzender

Prof. Dr. Harald Schliemann