Details

Beginn:
23. Mai 2024,
19:00 Uhr
Ort:
Kosswigsaal des Instituts für Zoologie, Martin-Luther-King-Platz 3, 20146 Hamburg
Vortragender:
Dr. Torsten Wronski, Liverpool
Kategorie:
Allgemeine Veranstaltungen

Zusammenfassung

Mein Vortrag möchte Sie in eine uns weitgehend unbekannte Welt in den Bergen Chinas entführen, wo eine Artenvielfalt beheimatet ist, wie wir sie nur aus Afrika kennen. Neben Huftieren wie Takin, Goral oder Serau, sind Moschustiere (Familie Moschidae) hierbei besonders erwähnenswert, da sie weder den Hornträgern noch den Hirschen zugeordnet werden können. Die Männchen dieser primitiven Huftiergattung haben sehr markante Eckzähne und sind für ihre Moschusdrüsen bekannt, die ein stark duftendes Sekret produzieren. Da dieses Moschusöl in der Parfümherstellung und der Chinesischen Medizin verwendet wird, sind alle sieben bekannten Arten vom Aussterben bedroht und stehen unter strengem Schutz.

Trotz internationaler Bemühungen, die Wilderei und den illegalen Handel einzuschränken, bleibt die Nachfrage nach Moschusöl hoch. Chinesische Naturschutzorganisationen und Universitäten setzen sich intensiv für den Schutz der Moschustiere ein, wobei der Fokus hierbei auf der Stärkung der Gesetzgebung, verstärkter Überwachung und Bildungsinitiativen liegt. Ein weiterer Ansatz besteht darin, lokale Gemeinschaften in die nachhaltige Nutzung zu involvieren, um den wirtschaftlichen Druck auf die Moschustiere zu verringern. Durch die Zucht von Moschustieren in Gefangenschaft soll die Abhängigkeit von Produkten wilder Tiere reduziert werden, die Nachfrage gesättigt und die überschüssigen Weibchen ausgewildert werden. Dieser integrierte Ansatz (,loose it or use it‘) zielt darauf ab, sowohl die Umwelt als auch die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften zu schützen. Ethologische Forschung, um die Lebens- und Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern, ist dabei ein ganz wesentlicher Bestandteil meiner Forschung in China.

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