Details

Beginn:
28. März 2019,
17:30 Uhr
Ort:
Geotourismus – Reiseerlebnisse im Spannungsfeld zwischen Bildungsauftrag, Geotopschutz und Regionalentwicklung
Vortragender:
Dr. Christof Ellger, GeoUnion und Alfred-Wegener-Stiftung Potsdam
Kategorie:
Allgemeine Veranstaltungen

Zusammenfassung



Tourismus mit einem besonderen Fokus auf geowissenschaftlich bedeutende Ziele ist so neu nicht. Seit Menschen zu Sehenswürdigkeiten reisen, gehören geologische, paläontologische, geomorphologische etc. Phänomene zu den bevorzugt aufgesuchten Attraktionen: Findlinge, Felsformationen, Höhlen, Schluchten, Küsten, Quellen, Gletscher und viele andere Elemente der unbelebten Natur, wie etwa auch die vielfältigen vulkanischen Erscheinungen.

Heute verstärken vor allem besonders ausgewiesene (nationale) Geotope, geologische Lehrpfade, geotouristische Straßen und insbesondere die seit Ende der 1990er Jahre weltweit errichteten Geoparks die Bemühungen um den Geotourismus.

Mit dem Geotourismus der Gegenwart sind eine Reihe von Merkmalen verknüpft, die diesen zu einer ganz besonderen Art von Freizeitmobilität und Daseinsäußerung machen. Unterschiedliche Akteure und gesellschaftliche Kräfte verbinden ganz unterschiedliche Intentionen mit diesem Bereich: Für die Geowissenschaften ist der Geotourismus ein Instrument, um ihre Themen, Fragestellungen und wissenschaftlichen Leistungen in die Bevölkerung zu tragen, die ansonsten (und schon in der Schule) wenig über Geologie und ihre Nachbardisziplinen erfährt; bei ihren Freizeitbeschäftigungen (bei Bewegung und Besichtigung, beim Staunen über die Schönheit der Landschaft) sollen die Menschen die Geowissenschaften kennen und schätzen lernen. Für die oft ländlich geprägten und peripher gelegenen Regionen mit geotouristischem Potenzial geht es vor allem darum, mit zielgerichteten Einrichtungen und Angeboten regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu schaffen. Demgegenüber steht der Anspruch des Geotopschutzes und der ‚Geo-Conservation‘ auf Schutz und Bewahrung des geologischen Erbes. Dieser muss zuweilen gegen die Interessen der Besucher und der Tourismusmanager durchgesetzt werden.

Wenn aber der Kompromiss zwischen Bewahrung einerseits und Entwicklung und Nutzung andererseits gelingt, kann Geotourismus heute und in Zukunft durchaus sowohl den geowissenschaftlichen Bildungsauftrag als auch die Wirtschaftsförderung der Zielregionen voranbringen.

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