Details
- Beginn:
- 13. November 2025,
- 19:00 Uhr
- Ort:
- Kosswigsaal des Instituts für Zoologie, Martin-Luther-King-Platz 3, 20146 Hamburg
- Vortragender:
- Prof. Dr. Norbert Jürgens, Hamburg
- Kategorie:
- Allgemeine Veranstaltungen
Zusammenfassung
Unbemerkt von der medialen Weltöffentlichkeit findet Im Grenzgebiet von Südafrika und Namibia eine der weltweit schlimmsten Biodiversitätskrisen statt.Dort, am Unterlauf des Grenzflusses Oranje, wo die Nebelwüste der Namib an das weltweit artenreichste Wüstengebirge des Richtersveldes grenzt, hat die Evolution ein „Galapagos“ der Trockengebiete geschaffen, mit ca. 1.000 endemischen Pflanzenarten in einem Gebiet von nur 10.000 qkm.
Die langjährigen Schäden durch Diamantenbergbau, intensive Viehhaltung in Verbindung mit der klimabedingten Verschiebung des Wüstensaumes haben während einer intensiven Dürre jetzt dazu geführt, dass Sand und Löss in nie gekannten Dimensionen durch den Wind transportiert wurden und großräumig die Vegetation verletzten oder verschütteten.
Damit wird das Biom der Sukkulenten-Karoo mit seinen wasserspeichernden Pflanzen (insbesondere aus der Familie der Lebenden Steine) im Süden um mehr als 100 km verdrängt.
Der Vortrag wird auch die herausragende Rolle der Bodeneigenschaften für die Ökologie der sukkulenten Pflanzen zeigen. Die in großem Umfang geplante Ansiedlung von Wind- und Solarfarmen für die Produktion von Grünem Wasserstoff, auch mit deutscher Beteiligung, sind Chance und Risiko zugleich, denn sie könnten entweder helfen, die vorhandenen Schäden zu reparieren oder aber neue Sandtransporte auslösen.